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AUSGEZEICHNET
Die ersten Preisträger

Auswahl der Besten
Überragend seien die akademischen und betrieblichen Errungenschaften der prämierten Absolventen gewesen. Während des gesamten dualen Studienprogramms zeichneten sie sich aus
durch überdurchschnittliches Engagement, vorbildliche Teamfähigkeit und vor allem durch herausragende Leistungen. Damit hätten sie die Jury eindrucksvoll überzeugt. Für die
Prämierten zahle sich ihr Einsatz nun bei der bislang ersten Preisverleihung von hochschule dual aus: mit einer Urkunde sowie einem Scheck über jeweils 3.000 Euro, gesponsert von der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V. sowie den Bayerischen Metallarbeitgeberverbänden BayME und VBM.

Preisträger im Verbundstudium:
Daniel Kirchleitner: Maschinenbau-Studium an der Hochschule Ingolstadt und Ausbildung zum Feinwerkmechaniker (HWK) bei dem mittelständischen Unternehmen Kretz Maschinenbau GmbH in Tittmoning.

Geradezu vorbildlich hat Daniel Kirchleitner seine ersten Karrierestufen gemeistert. Mit dem Realschulabschluss in der Tasche ging es erst in die Fachoberschule, bevor er noch das Abitur nachholte. Durch "eine reiche von Zufällen" wurde er dann auf das duale Studium aufmerksam, mit dem er zusätzlich zu einem Studium "etwas Handfestes machen" konnte.
Bei dem mittelständischen Unternehmen Kretz Maschinenbau GmbH in Tittmonig begann er eine Ausbildung mit der Fachrichtung Feinwerkmechanik/Maschinenbau, im Jahr darauf begann das Studium zum Diplom-Maschinenbauingenieur (FH). Für Daniel Kirchleitner in zweifacher Hinsicht die ideale Kombination.

In doppelter Hinsicht ideal
Zum einen, weil die Verzahnung von Theorie und Praxis perfekt passte. Zwar gab es im Lehrstoff gewisse Überschneidungen, aber das war durchaus von Nutzen: So waren beispielsweise die grundlagen Werkstoffwissenschaften aus der Praxis bereits bekannt, aber wurden in der Theorie später nochmals vertieft. "Dieser Aha-Effekt brachte so manchen Motivationsschub", beschreibt er den Vorteil.
Zum anderen war die Mitarbeit in einem kleinen Unternehmen ohne große Hierachiestufen ebenfalls ein Gewinn. Zusätzlich zur handwerklichen ausbildung wurde er schnell in kaufmännische Aufgaben eingebunden, das gab ihm die Möglichkeit, "nah am Unternehmertum dran zu sein". Auf diese Weise lernte er viel über das Kundenmanagement mitsamt Auftragsgewinnung und Abwicklung. Die Ausbildung in einem kleineren Unternehmen war daher nicht nur eine fachbezogene Ausbildung für ihn, sondern auch "enorm wichtig für die persönliche Entwicklung". Zu den Höhepunkten bei Kretz Maschinenbau gehörte die Abwicklung eines Großauftrags für Saudi-Arabien, mit Einkauf, Zertifizierung und Projektleitung noch währen der Zeit der Ausbildung.

Der Lohn der Leistung
Wo die Motivation hoch ist, stellt sich auch der Erfolg ein. Daniel Kirchleitner konnte sowohl die ausbildung als auch das Studium mit der Diplomarbeit über die "Entwicklung eines neuen Entleerungssystems für die künstliche Harnblase" mit der Note "sehr gut" abschließen, im Rückblick sagt er, mit dem dualen Studium habe er genau das Richtige gefunden, um die vorhandenen Talente entfalten zu können und nennt es sein "persönliches Erfolgsmodell".
Mit wachem Auge über den Tellerrand hinausblicken, immer wieder den Horizont erweiter - das ist für Daniel Kirchlechner auch nach dem Ende der Ausbildung selbstverständlich.

Zum einen arbeitet er gerade an seiner Promotion, zum anderen engagiert er sich als Referent in dem Studienförderungswerk, das ihn während seines Studiums im Rahmen der Begabtenförderung zusätzlich unterstützt hat. Er sei dankbar für das, was ihm ermöglicht wurde, und wolle mit seinem Engagement einen Teil davon der Geselschaft zurückgeben.

Die Kretz Maschinenbau GmbH in Tittmoning zählt zu der Vielzahl der kleinen und mittelständischen Unternehmen, die im Rahmen des dualen Studiums einen Ausbildungsplatz zur
Verfügung stellen. Wie der Firmeninhaber Franz Kretz im Podiumsgespräch berichtete, ist die Handwerkskammer bereits im Jahr 1996 an ihn herangetreten, ob er nicht für das
Verbundmodell einen Ausbildungsplatz anbieten möchte, bei dem es möglich ist, gleichzeitig den Gesellenbrief und eine Studium zu absolvieren.

Pragmatisch in der Auswahl
Mit Daniel Kirchlechner hat Kretz Maschinenbau nun den zweiten dual Studierenden ausgebildet. Dieser Ausbildungsplatz ist bei Kretz nicht ständig besetzt, da Bewerbungen eher
sporadisch eingehen. Das Unternehmen wirbt nicht dafür, zudem sind Standort und Unternehmengröße nicht ganz so vorteilhaft und eine Vergütung kann auch nur während der
Praxisphasen gezahlt werden. Im Unterschied zu großen Unternehmen ist das Auswahlverfahren bei einem kleinen Unternehmen pragmatischer. Einerseits müssen natlürlich die persönlichen und fachlichen voraussetzungen passen, um den Beruf zu erlernen. Andererseits spielt bei einem Unternehmen fernab einer Großstadt auch die Wohnsituatioon eine Rolle, daher sei der ideale Kandidat aus der Gegend und dort fest verwurzelt.

Faktisch mehr Freiraum
Für die ausbildung selbst gibt es keine eigene Lehrwerkstatt, sondern die auszubildenden bei Kretz Maschinenbau werden den Gesellen beigestellt und direkt in die Arbeit, nämlich die Herstellung von Ventilen für den rohrleitungs- oder Tanklagerbau, eingewiesen. Ein entscheidender vorteil bei kleinen Unternehmen wie Kretz ist jedoch: Bei entsprechendem Engagement erhält ein Auszubildender neben dem handwerklichen Wissen in der Werkstatt nebenan im Büro einen guten Einblick in unternehmenrisches Denken und Handeln. "Familienbetriebe" werden aufgrund ihrer Marktsituation unter ganz anderen Gesichtspunkten geführt", betont der Geschäftsführer Markus Kretz, "und auch die
Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern und die Verantwortung ist sehr viel enger".
Große Unternehmen mögen auf den ersten Blick attraktiver sein, weil sie mehr finanzielle Unterstützung und mehr Sicherheit bieten - in manchen kleinen Unternehmen finden sich
jedoch interessante Entfaltungsmöglichkeiten und individueller Freiraum.

Quelle: hochschule dual
München, im April 2009